Die evangelische Stadtkirche St. Marien steht erhöht am Marktplatz mitten in der Altstadt
und ist das weithin sichtbare Wahrzeichen der Kreisstadt Homberg (Efze) im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis.
Das Bauwerk zeigt starke bauliche Ähnlichkeiten mit einer der schönsten frühgotischen Kirchen in Hessen,
der Elisabethkirche in Marburg. Das gilt vor allem für den hochaufragenden dreischiffigen Hallenbau, aber auch für Details und dem Maßwerk der Fenster.
Das Gewölbe des Langhauses ruht auf sechs Rundpfeilern mit jeweils vier Diensten.
Je zwei weitere Säulen sind in den Gewänden des Chores und des eingestellten Turmes eingebaut. Das Chorgewölbe wird von dreiteiligen Wanddiensten getragen.
Bild 1: Grabmal mit Wappen derer von Baumbach.
Bild 2: Das Epitaphium über der Empore des südlichen Seitenschiffs ist in deutscher Sprache abgefasst
und dem Andenken zweier Offiziere aus der Familie des Generalieutenant de Clement gewidmet.
Die Ehrentafel, ein typisches Dokument der Barockzeit, lautet im deutschen Text:
„Es eilt die Zeit mit allem fort, hier ist das Bild, das Wesen dort, der Tod passt auf an jedem Ort.“
Die Orgel wurde 1732/33 von Johann Friedrich Schäffer aus Witzenhausen gebaut und 1735 von ihm um vier Register erweitert.
Früher wurde Johann Nikolaus Schäfer als Erbauer angenommen. Der Prospekt ist ein Werk des Bildhauers und Schnitzers Joseph Dietrich Göhring
und wird von vergoldetem Rankenwerk im Régencestil gekrönt. Schwebende Puti und musizierende Engel zieren den Prospekt.
Zwei aufgerichtete Löwen tragen ein Wappen mit drei Kleeblättern mit einem darüber schreitenden Löwen.
Mehrere Maskarons und flügelschwingende Adler geben dem Prospekt sein einmaliges Erscheinungsbild.
1966 wurde die Orgel von der Firma Werner Bosch technisch und klanglich erneuert und um ein drittes Manual erweitert.
1988 erfuhr die Orgel durch die Firma Dieter Noeske eine komplette klangliche Umgestaltung und erhielt ihre heutige Disposition.
Bild 1: 2008 gestiftetes Fenster. Bild oben rechts: Gedenktafel zur Homberger Synode aus dem 19. Jhd.
Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert gehört neben der Elisabethkirche in Marburg zu den wichtigsten gotischen Baudenkmälern im nördlichen Hessen.