Die Auferstehungskirche in Arnsberg, erbaut zwischen 1822 und 1824, war der erste evangelische Kirchenbau in der Stadt.
Fast 200 Jahre steht sie mitten im klassizistischen Viertel am Neumarkt. Über dem Mittelbau erhebt sich ein Turm mit einer umlaufenden Galerie.
Die Kirche ein klassizistischer Zentralbau in Form eines gleichschenkligen griechischen Kreuzes. Innerhalb des Baus wird ein Mittelraum von acht dorische Säulen umgrenzt.
Im Ostteil der Kirche befindet sich der Altar. Links davon die Gedenkstätte. Rechts daneben die Kanzel im klassizistischen Stil.
Altar
Die Fenster im Altarraum, auf der linken Seite, Abendmahlsengel mit Brot. Auf der rechten Seite, Abendmahlsengel mit Kelch. Von Paul Thol, 1951 - 1952, Antikglas/Blei/Schwarzlot.
Das Altarbild (1830) vom Düsseldorfer Maler Ernst Deger stellt die Auferstehung Christi dar.
Über das Altarbild brachte das Arnsberger Wochenblatt (1834, S.265) eine Berliner Rezension, in der es heißt:.. und sein gegenwärtiges Bild, eine Auferstehung Christi,
darf sich dem Besten anreihen was in unserer Zeit in echt christlicher Weise gelungen ist.... Es hat nichts als die Wächter und den Heiland, welcher über dem Grabe schwebend von der Glorie,
die Ihn umschließt, emporgehalten wird...Während die Wächter äusserlich betrachtet, schlafen, mit geschlossenen Augen das nichtsehen, was uns der Maler zu schauen vergönnt hat,
indem er uns allein zu Zeugen des Wunders machte, zeigen Sie in Ihren Mienen und Bewegungen deutlich an, daß Sie in ihrem Innern gerade eben dieses als Vision wahrnehmen...
Alles hat sein höchstes und tiefstes Interesse erlangt und und so erklärt sich, das dieses Bild bei wenigen kleinen Figuren doch so einen tiefen und religiösen Eindruck vermittelt...
Quellennachweis: Geschichte Arnsbergs von Karl Féaux de Lacroix
Das grüne Altartuch zeigt die Weinrebe und erinnert an das Wort Jesu aus dem Evangelium nach Johannes im Kapiel 15 ab Vers 5,
wo Jesus sich mit dem Weinstock vergleicht und die Christen mit den (Wein)reben. Nur in Verbindung mit IHM können wir leben.
Ein visueller Spaziergang duch die Kirche und das Vollgeläut der Glocken im Turm.
Seitlich vom Altar die Gedenkstätte für die Gefallenen des 1. und 2. Weltkriegs.
Sowohl der Tauftisch an der Nordseite – einer antiken Opferschale nachempfunden – wie auch die Kanzel sind dem klassizistischen Stil angepasst.
In den 1950er Jahren wurde die Farbgestaltung im Innenraum nach klassizistischen Vorbildern neu ausgeführt.
In den letzten Jahrzehnten erfuhr das Innere weitere Veränderungen. Ein Teil der Kirchenbänke wurde entfernt und durch Stühle ersetzt.
Hier der Blick von der linken Empore auf die Orgel.
Hier der Blick von der rechten Empore ins Kirchenschiff.
Das Orgelwerk (II+P/24) wurde 1969 von der Firma Emil Hammer Orgelbau errichtet.
Auffällig platziert ist die Orgel in einem 15-Grad-Winkel auf der Empore.
Die Disposition orientiert sich am Stil von Arp Schnitger. Schnitger konzipierte seine Orgeln mit rauschenden Mixturen und starken Bässen zum einen für die Begleitung des Gemeindegesangs.
Große Orgeln bestimmen mit der Gestaltung ihres Gehäuses und der Front (Orgelprospekt) die Wirkung des Raumes,
in dem sie aufgestellt sind. Bild oben links: Verschiedene Register einer Orgel: Mixtur, Gemshorn 2′, Gedacktflöte 4′, Gedackt 8′
In der Sakristei ein Kruzifix und eine Madonnenstatue, an der Wand Bilder der Pfarrer von 1817 bis heute.
Fenster im Altarraum und Sakristei, Rechteckmuster mit Rahmenstreifen von Paul Thol, 1951 - 1952. Antik-Kathedralglas/Blei/Schwarzlot.
Alle Foto- und Videoaufnahmen sind von der Ev. Kirchengemeinde Arnsberg genehmigt worden.
Hier nochmals vielen Dank für die freundliche Unterstützung vom Gemeindebüro, Herrn Pfarrer Johannes Böhnke,
sowie von Herrn Waldemar Vandraj, Küster der Auferstehungskirche. Arnsberg im Januar 2016