Kloster Rumbeck befindet sich in Arnsberg/NRW im Ortsteil Rumbeck. Die Klosterkirche im Sauerland ist ein im Wesentlichen gotischer Bau mit älteren Wurzeln.
Abgeschlossen wurde der Bau zu Beginn des 13. Jahrhunderts und gilt als eine der ersten Hallenkirchen mit einem gemauerten Gewölbe in Westfalen.
Die Kirche ist nach außen schlicht aus Bruchsteinen errichtet und besteht aus einer rechteckigen Pfeilerhalle mit fünf Jochen und ungewöhnlich schmalen Seitenschiffen.
Die Kirche wurde im späten 17. und frühen 18. Jahrhundert im Stil des Barock umgestaltet.
Ein visueller Rundgang durch die Kirche und das Vollgeläut der Glocken im Turm.
"Hochaltar"
Für den Hochaltar (1699) malte Christian Goller 2006 ein neues Altarblatt,
eine leicht veränderte Kopie einer 1643 von Eustache le Sueur gemalten Kreuzigungsgruppe (Nationalgalerie in London).
Vor allem die Ausstattung im Inneren ist barock, dazu gehört der Figurenschmuck des Hochaltars. Im Altar eingebettet vergoldete Reliquiare mit Edelsteinen geschmückt.
Das Gestühl der Nonnen, das sich heute neben dem Hochaltar befindet,
stammt noch aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts
vermutlich von Heinrich Stratmann um Malereien von Heiligen und Familienwappen der Priorinnen und Konventualinnen ergänzt.
"Kanzel"
Zur von einem unbekannten Künstler geschaffenen einheitlichen Innenausstattung gehören der Hochaltar, zwei Seitenaltäre, der Beichtstuhl und die Kanzel.
Die Kanzel zeigt die schweren Formen des Barock, mit gedrehten Säulen. In den Zwischenfeldern figürliche Motive.
Der Schalldeckel ist in Form einer mächtigen Krone ausgebildet.
"Skulpturen"
An den Säulen des Mittelschiffes die Skulpturen von 6 Heiligen. Bild 1: Hl. Jakobus der Ältere.
Bild 1: Heiligenfigur des Hl. Bonifatius mit Buch und Axt. Bild 3: Statue des Hl. Nikolaus von Myra. Bild 4: Heiliger Sankt Nepomuk.
Bild 1: Stehende Muttergottes mit Krone. Bild 2: zeigt einen Schutzengel neben kleinen Mädchen im Nachthemd beim Morgen- und Abendgebet. Bild 4: Die Darstellung der Schmerzensmutter als Pietà unterhalb der Empore.
"Die Seitenaltäre"
Sehenswert sind die Seitenaltäre der Gottesmutter Maria (1. Viertel 18. Jh.)
Atar zu Ehren der hl. Katharina aus dem Jahre 1698
Bild 1: Bildrelief. Der siebte und letzte Schmerz Mariens ist das Begräbnis Jesu. Bis zuletzt - bis zum Ort seiner letzten Ruhe bleibt Maria bei ihrem Sohn.
Bild 2: Bildrelief St. Elmo ist der wichtigste Schutzheilige der Seefahrer. Die Erzählungen berichten von einer blauen Lichterscheinung an der Mastspitze vor und nach einem Sturm.
Bild 3 + 4: Im rechten Seitenschiff der barocke Beichtstuhl.
Die künstlerisch und materiell sehr kostbar ausgeführter Behältnisse zur Aufbewahrung der Reliquien.
Zu jedem Heiligen gehören unweigerlich auch die heiligen Reliquien.
„Kreuzwegstationen“
Der Kreuzweg im Nazarener-Stil, das Erstlingswerk des damals 22jährigen Joseph Guntermann, von 1878
"Klausing Orgel"
Die Empore, auf der das kostbare Instrument steht, ragte früher weiter in den Kirchraum hinein und war direkt mit den Klausurräumen der Schwestern verbunden.
Bereits 1658 – das ist nachgewiesen – hat es in der Klosterkirche eine Orgel gegeben.
Besonders beeindruckend ist der Orgelprospekt, um 1700 von Hinrich Klausing gebaut. Manche der Pfeifen der Orgel stammen sogar noch aus dem 15. Jahrhundert.
Im Jahr 1700 errichtete der Herforder Orgelbauer Hinrich Klausing eine neue Orgel für die Rumbecker Schwestern.
Dabei verwendete er wesentliche Teile des früheren Instrumentes. Als die Orgel vor wenigen Jahren restauriert wurde,
stellte sich heraus, dass diese noch Pfeifenmaterial aus dem 15. Jahrhundert enthält.
Damit kommt ihr ein ganz besonderer Wert zu. Hinrich Klausing gehört zu den berühmten Orgelbauern des 17. und 18. Jahrhunderts.
In seiner Werkstatt entstanden mehr als 100 Orgeln. Leider sind nur noch wenige Instrumente dieser Zeit erhalten.
Die Kirchenfenster in den Seitenschiffen sind einfach im hellen Antikglas gehalten, nur am Eingang das Rundfenster ist Farbig. Auf den Kirchenboden findet man einige alte Grabplatten.
Alle Foto und Videoaufnahmen sind von der Propsteigemeinde St. Laurentius genehmigt.
Hier nochmals vielen Dank für die freundliche Unterstützung von Frau Charlotte Müller, Küsterin der Kath. Pfarrkirche St. Nikolaus. Arnsberg im August 2015