Die Gaukirche, Pfarrkirche St. Ulrich, ist eine um 1170/80 erbaute römisch-katholische Kirche in Paderborn.
Die Kirche befindet sich am Markt- beziehungsweise Domplatz der Bischofsstadt gegenüber dem Hohen Dom zu Paderborn.
Im Wesentlichen stellt die Gaukirche ein romanisches Kirchengebäude dar, mit wichtigen Elementen aus der Barockzeit.
So betritt man von der Marktseite aus (Westen) die Kirche durch ein barockes Tor des fürstbischöflichen Baumeisters Franz Christoph Nagel.
Die Kirche selbst ist eine dreischiffige gewölbte Pfeilerbasilika.
Der Turm in Form eines Oktogons befindet sich auf dem Mittelschiffsjoch im Westen.
Im Osten mündet die Vierung in das kastenförmige Presbyterium mit geradem Chorschluss.
"Der Chor"
Der Altar vor den gotischen Rundbögen, ein spätgotischer Wandtabernakel, im quadratischem Chor. Rechrs neben dem Altar die Skulptur des Hl. Sankt Ulrich.
"Seitenkapellen"
Das Taufbecken aus Sandstein ist wohl eine Arbeit von Pütt. Bild 3: Rechter Seitenaltar in der Gaukirche.
Im südlichen Querhauses der Gaukirche steht ein neugotischer Flügelretabel, der im Jahr 1894 von dem Bildhauer Anton Hellwig geschaffen wurde.
Er zeigt Szenen aus dem Leben der Gottesmutter Maria.
An der Nordseite ist zwischen Querhaus und Chor die ebenfalls quadratische Kreuzkapelle eingefügt.
Bild 3: das Gabelkreuz neben dem Altarraum (1330-70), Bild oben links: die Marienfigur datiert auf 1420-30.
Im Süden wurde zwischen Seitenschiff und Querhaus die quadratische Ursulakapelle angebaut. Bild 3: Der modern gestaltete Eingang zur Kapelle.
In der Ursulakapelle steht ein Altaraufsatz von 1675; das barocke Gemälde zeigt die Geißelung Christi.
Der im dunklen Holz gestaltete Altar mit den Namenszügen, Anna, Maria, Josefs, im unteren Bereich ein Madonnenbildnis mit Krone.
"Epitaphe & Heilige"
Aufwendig gestalteter Epitaph eine mit Namen und Lebensdaten beschriftete Tafel.
Die Inschriften stellen wie die künstlerische Gestaltung den gesellschaftlichen Rang der Verstorbenen dar.
Bild 3: Der Heilige Nepomuk.
1938 wurden die meisten neugotischen Elemente entfernt.
1945 wurde die Kirche durch Fliegerbomben in ihrer Substanz zerstört und ab 1947 wieder aufgebaut.
Seitdem ist sie die Pfarrkirche St. Ulrich.
"Kreuzwegstationen"
Während Mittelschiff, Vierung, Querhaus und Chor von kuppeligen Kreuzgratgewölben überspannt sind, hat das Seitenschiff eine Längstonne mit Stichkappen.
Bild 2: Kreuzweg 1. Station: Jesus wird zum Tode verurteilt.
Bild 1: Kreuzweg 11. Station: Jesus wird an das Kreuz genagelt. Die massigen Pfeiler mit den rechteckigen Vorlagen und breiten
Gurtbogen lassen darauf schließen, dass die Kirche von Anfang an als Gewölbebasilika geplant war.
"Die Fenster"
Bild 1: Fenster in der Kapelle, Szenen aus dem Leben der hl. Ursula von Köln, von Franz Pauli, 1968.
Bild 2: Fenster im Chor, Thronender Christus, von Sr. Erentrud Trost OSB, 1964.
Bild 3: Fenster im Seitenchor, Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zum Thema von Gott geschenkte Nahrung - Brot und Wein, von Franz Pauli, 1968.
"Die Orgel"
In das hallenartige nördliche Seitenschiff baute man eine Empore für die Orgel ein. Erbaut 1888 von der Orgelbauwerkstatt Eggert - Paderborn.