Der St.-Patrokli-Dom in Soest ist eine katholische Kirche von großer architekturgeschichtlicher Bedeutung.
Er gilt als Inbegriff der Romanik in Westfalen. Er war die Kirche des Kanonikerstiftes St. Patrokli, das im 10. Jahrhundert entstand und bis zur Aufhebung 1812 bestand.
Seit 1823 ist der Dom die Pfarrkirche der dem Bistum Paderborn zugeordneten Pfarrgemeinde St. Patrokli. 1859 wurde er zur Propsteikirche (ecclesia praeposita) erhoben.
"Der Chor"
Der Hochchor ist mit farbenprächtigen Wand- und Deckenmalereien verziert. Er wird von einem sehr großen rot gefärbten Doppelkreuz dominiert.
Die Wandmalereien der Apsis: Rex in Gloria war ein um 1200 entstandenes Gemälde.
Das Bildnis war beherrschender Blickpunkt in der Kirche, es war 5,30 Meter hoch und 3,90 Meter breit.
Auf einem goldenen Thron sitzt Christus. Der Künstler Prof.
Peter Hecker malte in der Zeit von 1949-1950 die Apsis in Anlehnung an die Vorbilder aus der Vorkriegszeit neu aus.
Das 2,12 m hohe Altarkreuz stammt aus der Zeit um 1400.
Die Bilder auf den quadratischen Enden der Kreuzbalken der Vorderseite stellen Evangelisten dar.
Der schlichte Hauptaltar wurde zwischen den Treppen zum Hochchor aufgestellt.
Darunter steht der Patroklusschrein von 1871 mit den Gebeinen des Heiligen Patroklus.
"Der Marienchor"
Links neben der Apsis: Im Marienchor sind romanische Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts zu sehen.
Neben Maria mit dem Jesuskind sind die Heiligen drei Könige und die Großeltern Jesu, Anna und Joachim, dargestellt.
Fenster im Marienchor: Anrufungen aus der Lauretanischen Litanei. Signatur: ENTW.: H. Spierling, 2005 / AUSF.: DR. H. OIDTMANN, LINNICH
Neben den Wandmalereien aus dem späten 12. Jahrhundert, die ältesten ihrer Art in Westfalen,
in Altar mitte die gotische Madonnenstatue aus dem 15. Jahrhundert,
Charakteristisch ist die Betonung des in runden, fließenden Mulden herabfallenden, zunehmend dreidimensional wirkenden Gewandes.
Die innige Beziehung der Muttergottes zum Jesuskind ist hierbei besonders auffallend.
"Kanzel"
Die schwarz-gold gestaltete, reich geschmückte Kanzel von Johann Sasse aus Attendorn aus dem Jahre 1693, zu der eine hohe, steile Treppe hinaufführt.
Im Korb finden sich die Evangelisten, auf dem Baldachin stehen kirchliche Würdenträger, einer mit der Tiara, einer mit Kardinalshut, einer mit Bischofsmütze und einer mit einem Barett.
"Kirchenfenster"
Fenster in der Turmhalle: Bild 1: Taufe von Hans Kaiser, 1960. Fenster im Chor:
Bild 2: Kopie des romanischen Fensters, Original im Museum: Passion, Künstler unbekannt, um 1166.
Bild 3: Kopie des romanischen Fensters, Original im Museum: Auferstehung Christi und Himmelfahrt. Künstler unbekannt, um 1166.
Der spätromanische Steinaltar flankiert von zierlichen, runden Säulen mit Kapitelen. Kreuzigungsgruppe: Maria, der Gekreuzigte, Johannes.
Bild 1: Der hl. Antonius von Padua. Bilder 2: Der Taufstein, gotisch, achteckig mit Maßwerkfüllung, 93 cm hoch, 93 cm Durchmesser.
An der gegenüberliegenden Seite der Krypta steht dieser Empire-Altar.
"Heilige"
Bild 1: Bildnis des Heinricus.
Bild 2: Bemerkenswert sind die Wandmalereien aus dem späten 12. Jahrhundert, die ältesten ihrer Art in Westfalen. Sankt Matthias mit Beil und Buch.
Bild 3: Sankt Patroklus.
Bild 2: der Kreuz tragende Heiland. Bild 3: Hier lädt die bekannte Marien Ikone der Immer-währenden-Hilfe zum Beten ein.
Bild 1: Neben dem Eingang zur Krypta ist das Empire-Grabmal einer Äbtissin aus dem Soester Walburgisstift erhalten der Freifrau Maria Elisabeth 1799.
Bild 2: Auf einer Säule zwischen den Rundbogen der Orgelempore an der Westseite ist eine Statue des Patroklus aufgestellt.
Er posiert mit Ritterrüstung, Adlerschild des Reiches und gezogenem Schwert als Beschützer des Stiftes und der Stadt.
"Orgel"
Die Orgel im Patrokli-Dom wurde 1967 von der Orgelbaufirma Anton Feith (Paderborn) erbaut
und im Zuge der Domsanierung in den Jahren 1976–1977 um ein Bombardewerk und einen Untersatz 32' erweitert.
2005 wurde das Instrument umfassend gereinigt. Die Orgel hat Kegelladen und Schleifladen (Schwellwerk, Bombardewerk). Die Trakturen sind elektrisch.
„Kreuzwegstationen“
Unterhalb der Orgelempore und in den Seitenschiffen findet man die vierzehn Kreuzwegstationen des Kirchenmalers Joseph Guntermann
aus dem Jahre 1882. Die 14 Kreuzwegstationen auf Zinkplatten sind im Format 120 cm x 100 cm.
Der goldene Hintergrund bleibt bei allen Bildnissen unverändert