Die Wieskirche, vollständige Bezeichnung: Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies,
ist eine römisch-katholische Wallfahrtskirche im namensgebenden Ortsteil Wies der Gemeinde Steingaden.
Das Kirchenschiff wird im Osten von einem Chor mit Apsis und gen Westen mit einer halbkreisförmigen Vorhalle gesäumt. Die Raumschale der Wieskirche ist geprägt durch eine elliptische Grundfläche.
Vor den Außenmauern stehen im Innenbereich acht weiße Doppelpfeiler mit vergoldeten Kapitellen und mehrfach verkröpftem Attikagesims.
Darüber befindet sich je eine bemalte Rocaille-Kartusche mit goldgelber Farbgebung.
"Chor"
Der Hochaltar ist links und rechts von je drei rot-weißen Stuckmarmorsäulen umgeben.
Das Altarbild zeigt Jesus mit seiner Familie. Es stammt von dem Münchener Hofmaler Balthasar Augustin Albrecht.
Im Altaraufsatz ist der, an Ketten gefesselte, gegeißelte Heiland zu sehen. Darüber ein Pelikan, ein Symbol für den sich opfernden Christus.
"Video"
ein visueller Rundgang durch die Kirche
"Deckengemälde"
Das abgeflachte Gewölbe ist eine am Dachstuhl befestigte Holzkonstruktion.
In dem großformatigen Deckengemälde, einem Trompe-l’œil-Fresko, thront Jesus in der Mitte auf einem Regenbogen,
und weist zugleich auf das Kreuz und seine Seitenwunde. Die Ostseite zeigt den Richterthron,
gegenüber ist die verschlossene Himmelspforte dargestellt.
"Heiligenfiguren"
Zwischen den weiteren Doppelpfeilern sind vier überlebensgroßen Figuren der Kirchenväter (Hieronymus, Ambrosius, Augustinus und Gregor der Große) zu sehen. Sie sind ein Spätwerk des Tiroler Bildhauers Anton Sturm.
"Kanzel"
Die Kanzel ist ein Meisterstück der Barockkunst, hat aber auch einige Rokokomotive. Sie wurde 1756 und 1757 nach den Entwürfen von Dominikus Zimmermann erbaut.
Die hohen Fenster gewähren großzügig den Einfall von Tageslicht, das die helle Innenfassung des Kirchenraums erstrahlen lässt.
Die Seitenschiffe greifen die Ellipse des Hauptraums auf und werden durch Säulenpaare vom Kirchenschiff abgegrenzt.
Diese Säulengalerie scheint die Begrenzung des Kirchenschiffs durch die Außenmauern perspektivisch aufzuheben.
Oberhalb des Chores erheben sich beidseitig Emporen mit Arkaden, die von farbigen Marmorsäulen getragen wird.
"Orgel"
Die Orgel geht zurück auf eine zweimanualige Schleifladenorgel mit 23 Registern, die 1757 von Johann Georg Hörterich gebaut wurde.
1959 erbaute Gerhard Schmid aus Kaufbeuren in dem historischen Rokoko-Gehäuse von Dominikus Zimmermann ein neues, dreimanualiges Instrument mit 43 Registern,
aus der historischen Orgel von 1757 wurden etwa 600 Pfeifen übernommen.
Im Jahre 2010 wurde bei Orgelbaumeister Claudius Winterhalter aus Oberharmersbach erneut ein Neubau in Auftrag gegeben.
Das historische Spieltischgehäuse von 1757 wurde restauriert und ergänzt, um einen modernen, mit zeitgemäßen Abmessungen versehenen,
als auch einen zierlichen und ansprechenden Spieltisch zu erhalten.