Ev. Pfarrkirche Sst. Simon und Judas Thaddäus |
Bad Sassendorf liegt im Zentrum der Soester Börde am Südrand der Westfälischen
Bucht zwischen dem Haarstrang und dem angrenzenden Sauerland im Süden sowie dem Münsterland im Norden. |
Die dreischiffige zweijochige Halle mit gerade geschlossenem, niedrigerem einjochigen Chor wurde wohl ab 1420 in hammerrechtem Bruchstein errichtet.
Das Mittelschiff ist breiter, als es lang ist und wirkt deswegen gedrungen. |
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Kirche: |
Gebäude, das zum Abhalten christlicher Rituale vorgesehen ist |
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Dom: |
großes Kirchengebäude |
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Das Kernstück des Altares ist eine Kreuzigungsgruppe, die auf Holz gemalt wurde. Auf diesem Gemälde ließ sich der Pfarrer Johann Conrad Draudius,
der von 1642 bis 1660 Pfarrer in Lohne und Sassendorf war, direkt neben der Maria stehend, abbilden. Er ist in ein schwarzes Ornat gekleidet,
die Heilige Schrift hält er vor sich. Das Bild ist ein gutes Beispiel für die westfälische Tafelmalerei in der Barockzeit.
In der Predella wird das letzte Abendmahl dargestellt, es wird von den Einsetzungsworten begleitet. |
Die Wandmalereien im Chor vom Ende des 15. Jahrhunderts zeigen die 12 Apostel, sie wurden 1910 durch den Maler Ebeling aus Hannover bei einem Versuch
der Restaurierung stark übermalt. Die Apostel stehen auf Postamenten, der Vorderseite gezähnt ist.
Nicht alle sind mit Attributen versehen, allerdings ist die Zuordnung eindeutig möglich, da über den Köpfen die Namen geschrieben wurden. |
Bei den Aposteldarstellungen fehlt Judas Thaddäus, Paulus und Matthias sind der Gruppe zugehörig.
Die Ikonologie hat folgende Erklärung: Matthias tritt an die Stelle des Verräters Judas Ischarioth,
damit ist wieder die Zahl 12 erreicht. Da der Maler mit Paulus auf 13 gekommen wäre, ließ er Judas Thaddäus weg,
wohl wegen des Gleichklang seines Namens mit dem des Verräters. |
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Taufbecken: |
Ein wichtiger Ort in einer Kirche ist der Taufbrunnen. Es ist der Ort, an dem das Christsein seinen Anfang nimmt. Dort beginnt normalerweise die volle sakramentale Eingliederung in die Kirche, zu der die Sakramente der Taufe, der Firmung und der Eucharistie gehören. |
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Weihrauch: |
„Wie ein Rauchopfer steige mein Gebet vor dir auf ...“ Dieser Vers aus dem Psalm 141 versinnbildlicht, welche Funktion die Verwendung von Weihrauch in der Liturgie hat: Das Aufsteigen der Rauchschwaden soll unser Gebet an Gott verdeutlichen. Gleichzeitig ist Weihrauch auch Zeichen der Verehrung. |
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Das Taufbecken aus Stein ist achteckig, es stammt vermutlich aus der Vorgängerkapelle.
Es wurde aus Soester Grünsandstein gehauen und ist das älteste Ausstattungsstück der Kirche.
Der becherförmige Taufstein wurde 1937, bei Ausgrabungsarbeiten auf dem Bilkenhof, gefunden. Sein Randprofil ist umlaufend. |
Video oben: Ein visueller Rundgang durch die Kirche. |
Die Abendmahlkanne aus Zinn wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts gefertigt. Sie trägt zwei Engelmarken und den Meisterstempel W. Hermsen Soest. |
Die barocke Kanzel ist eine Arbeit aus der Zeit vom Ende des 17. Jahrhunderts. Der Kanzelkorb ist fünfseitig, auf den Füllungen im Mittelteil sind die vier Evangelisten mit ihren zugehörigen Symbolen dargestellt. Die vier Tafelbilder sind auf Holz gemalt. In den kleinen Füllungen darunter stehen die Namen der Evangelisten. Die einzelnen Zonen werden durch rundlaufende Gesimse voneinander getrennt. Der Korb wird von einem Fuß getragen, der sich nach unten hin verstärkt, er steht auf einem Steinsockel. Der Stern der Salzbeerbten ist achteckig, er wurde unter dem Schalldeckel angebracht. Die Bemalung an der Treppenverkleidung ähnelt einem Spiegel, der mit Blättern verziert ist. Das Lesepult aus Messing trägt eine kupferne Platte, die Arbeit stammt aus der Zeit um 1700. |
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Das Kreuz: |
Das Kreuz ist das Erkennungs- und Bekenntniszeichen der Christen schlechthin. Schon in vorchristlicher Zeit besitzt es einen religiösen Charakter, doch für Christen hat es eine besondere Bedeutung. |
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Kanzel: |
In vielen älteren Kirchen ist eine Kanzel zu finden. Meist ist sie an einem Pfeiler oder einer Längswand der Kirche angebracht, über einen Treppenaufgang zu erreichen und hat einen Schalldeckel. Entstanden ist die Kanzel im Mittelalter und hat ihren Namen von der lateinischen Bezeichnung „cancelli“ für die damals üblichen Absperrungen des Altarraums. Gefördert wurde die Entstehung durch die Predigttätigkeit der Bettelorden. |
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Bild oben 1: Fenster im Chor, Rechteckmuster mit Rahmenstreifen. Fa. Von der Forst, 1963. Bild oben 2: Fenster im Chor, Ornament. Künstler unbekannt, 1905.
Bild oben 3: Fenster im Seitenschiff, Rechteckmuster mit Rahmenstreifen. Fa. Von der Forst, 1965. |
Der Innenraum wird, bedingt durch den verwendeten Soester Grünsandstein an Pfeilern und Gurtbögen, olivgrün. In dieser Farbe sind auch die Kirchenbänke angestrichen. |
Die Orgel 1951 von der Orgelbaufirma E. Hammer aus Hannover gebaut. Sie steht auf der Orgelempore.
Beim Bau der Orgel fanden Teile des Vorgängerinstrumentes von 1867 Wiederverwendung. Das Instrument besitzt eine mechanisch Spiel- und Registertraktur.
Es ist mit 19 Registern ausgestattet, die sich auf das Hauptwerk, das Pedal und das Oberwerk verteilen. |
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Chor: |
In der sakralen Architektur bezeichnet der Chor, auch Presbyterium genannt, den Altarraum in Kirchen. |
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Altar: |
Im christlichen Bereich wird der Altar in Anlehnung an den Tisch des letzten Abendmahles, das Jesus Christus am Abend seiner Gefangennahme, gleichzeitig dem Tag vor seinem Leiden und Sterben, einnahm, auch als mensa domini (Tisch des Herrn) bezeichnet. |
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Quellennachweis: |
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